Der Christkindchenweg

Standort:

Der Christkindchenweg ist im Außenbereich der Stadt Cloppenburg, ca. 3 km vom Stadtzentrum entfernt. Er führt von der "Alten Friesoyther Strasse 106 a" ( Nebenweg der B 213) ca. 2,7 km bis zum Heideweg in der Ortschaft Bethen.

Koordinaten DD:  

52.8639635, 8.0257348

Woher der Christkindchenweg seinen Namen bekam

 Jedem Fremden der in den Cloppenburger Tannen unterwegs ist, wird die Sraßenbezeichnung „Christkindchenweg“ auffallen. Es gibt verschiedene Erklärungen für den Namen.

 Erklärung 1:

Am Heiligen Abend schickten die Cloppenburger Frauen ihre Männer oder die Großeltern mit den Kindern in die Bührener Tannen. Dort sollten sie nachsehen ob das Christkind schon zu sehen ist. Der eigentliche Grund aber war, dass sie in Ruhe den Tannenbaum schmücken und den Gabentisch vorbereiten wollten. Weil hier im verwunschenen Dickicht auch viele kleine Tannen wuchsen verschwand so manche, sobald sie die richtige Größe erreicht hatte, als Weihnachtsbaum in den Cloppenburger Häusern.

Erklärung 2:

Als der Heiligen Jungfrau von Bethen im November 1920 die goldene Krone und viele weitere Votivgaben gestohlen worden waren, haben die Diebe diese in ihrem Hühnerstall vergraben. Der befand sich an einem Querweg des Christkindchen-Weges. Sobald bekannt wurde wer die Diebe waren, mussten sie sich verstecken, ließen sich aber von einer Frau mit Essen versorgen.

Der Wachtmeister Ludwig (Leo) Osterbuhr* stellte Nachforschungen an und es wurde ihm gesagt: „Du brauchst nur der Frau zu folgen, dann kommst du zu den Dieben.“ Osterbuhr war ein Original, er hatte den Rang eines Polizei-Hauptkommissars und saß abends gern im Schützenhof an der Emsteker Str. Dort erfuhr er alles was er zur Aufklärung seiner Fälle brauchte.*

Die Diebe  wurden daraufhin 1924 gefasst; die Krone und die weiteren Kostbarkeiten gefunden. Im Volksmund hieß es dann, das Christkind selbst habe die Krone zurückgebracht.

Erklärung 3. Nutzung:

Nach Aussage eines älteren Landwirtes ist dieser Weg nach der Markenteilung als breite Schaftrift zwischen 2 Wällen angelegt worden, um die Schafe von Bühren ins Bether Moor zu treiben.

Quellen:

  • Mündliche Erzählungen älterer Cloppenburger Bürger
  • *Bemerkung von Hans Hochgartz
  • Mündliche Aussage des Landwirtes Eduard Meyer-Bühren

Erstellt: H. Warmhold/Archiv Stadtgeschichte-09.07.2020