Das Haus Bruns

ist das älteste noch erhaltene Ackerbürgerhaus der Stadt Cloppenburg. Im Laufe der Jahrhunderte hat es viele Veränderungen erfahren. Der schöne Fachwerk- Giebel, der ursprünglich keine Fenster hatte, kragt zweifach vor. Die Spitze ziert eine kunstvoll geschmiedete First-Ähre mit Wetterfahne. Sie stellt St. Michael im Kampf mit dem Drachen dar. Ackerbürger betrieben neben einem Handel oder Handwerk auch eine Landwirtschaft mit Tierhaltung für die Selbstversorgung.

Die Inschrift auf dem Spruchbalken über der Tür gibt neben einer Lebensweisheit auch Auskunft über das Alter des Hauses:

Im Glück wirsTu feinde haben / so dir misgunnen gottes gaben / Doch Fahr vort in deine / Wandel mit guten Gewisse unnd richtige HandeL“ AD 1695 den 10. May

Links vom Eingang befand sich früher eine Utlucht (Erker), von dessen Seitenfenster die ganze Mühlenstraße bis zum Krapendorfer Tor in der Stadtmitte, zu überblicken war. Durch die dreiflügelige Tür, die einem Wagen ausreichend Platz für die Durchfahrt in das Innere des Hauses bot, trat der Besucher in einen durchgehenden Mittelflur, der die Räume und Ställe links und rechts erschloss und am Ende in den Küchenbereich führte.

Den Häusern in Cloppenburg drohte besonders Gefahr durch Feuer. Beim Brand des Nachbarhauses 1876 entstand ein Schaden, der aber ein halbes Jahr später beseitigt war.

Leider ist es nicht mehr möglich den Bauherren des ältesten Cloppenburger Hauses zu ermitteln. Im Laufe seiner fast 330-jährigen Geschichte erfuhr es einige Besitzwechsel. Seit 1863 ist das Haus ununterbrochen im Eigentum der Familie Bruns.

Überarbeitung: H. Warmhold/Archiv Stadtgeschichte-06.03.2024